Kräuter (alphabetisch geordnet)

Bärlauch

Kein anderes Kraut hat in den letzten Jahren einen solchen Siegeszug in die Küchen von Hobby- und Profiköchen angetreten wie der Bärlauch. Ob in Suppen, Saucen, Quark- und Frischkäsezubereitungen oder in Salaten, ja selbst in der Backstube - der Bärlauch ist ein Allrounder geworden. Das Multitalent ist rundum einsetzbar und soll vor allem gesünder sein als sein bekannter Bruder, der Knoblauch. Bereits im 19. Jahrhundert schrieb ein Schweizer Pfarrer und Heilkundler über den "Wildknofi": "Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch." Auch die Alten Römer kannten den Bärlauch als "Herba salutaris", was soviel bedeutet wie Heilkraut, und schätzten ihn als magen- und blutreinigendes Mittel.

Seine Blätter wirken abtreibend auf Würmer und sind schwach gefäßerweiternd. Bärlauch wirkt günstig auf die Verdauung und regelt sowohl Durchfall als auch Verstopfung. Er ist gut bei Arterienverkalkung und hohem Blutdruck, lindert Wassersucht und Lungenverschleimung. Schlecht heilende Wunden heilen rasch ab, wenn sie mit dem Saft der Blätter eingerieben werden. Der Saft reinigt das Blut und klärt unreine Haut.

Da die Wirkung in frischem Zustand am stärksten ist und bei Lagerung schnell nachlässt, lohnt sich das Sammeln nur zum Frischverzehr. Man kann Bärlauchblätter frisch, wie Schnittlauch oder Petersilie, auf Brot, zu Salaten und ungekocht in Suppen, zu Spinat oder mit Brennesselblätter vermischen, um den scharfen Geschmack zu mildern. Die Zwiebeln werden wie Knoblauch verwendet. Magenempfindliche Personen sollten Blätter oder Zwiebeln klein geschnitten mit warmer Milch übergießen, zwei bis drei Stunden ziehen lassen und diese Flüssigkeit schluckweise trinken.

Bärlauchgeist, regelmäßig eingenommen, verhilft zu ausgezeichnetem Gedächtnis und beugt Arterienverkalkung vor. Der Bärlauchgeist enthält viel Vitamin C und außerdem schwefelhaltige ätherische Öle, denen man verschiedene Heilwirkungen nachsagt.
Rezept: Füllen Sie kleingeschnittenen Bärlauch locker in eine Flasche und füllen Sie diese mit 40%igem Korn auf. Der Bärlauchgeist sollte 14 Tage in der Sonne stehen. Man kann viermal täglich 10-15 Tropfen in Wasser einnehmen.


Basilikum

Aromatisch, pfeffrig, vollmundig - der duftende Tomatenpartner streichelt den Magen und stärkt die Nieren.
Als achttägige Kur nimmt Basilikumtee einem meuternden Grummeldarm den Wind aus den Segeln.

Dank seines scharfen Aromas ist Basilikum die perfekte Alternative zu Pfeffer- und Salzstreuer - ein Segen für alle, die entschlacken und auf Salz und/oder mit Leber- und Gallenproblemen auf Pfeffer verzichten möchten.


Kerbel

Der süßlich-elegante Aromastar cremiger Suppen und Krebsgerichte hilft mit reichlich Mineralstoffen entwässern und weckt den Körper aus dem Winterschlaf. Die zarten Blättchen verwöhnen mit einer großen Portion Vitamin C, bringen die Abwehr auf Trab, reinigen das Blut und entschlacken mit sekundären Pflanzenstoffen. Am gesündesten frisch über Rohkost und Quark.

Übrigens: Kerbel verscheucht auch Ameisen aus der guten Stube!


Kresse

Gartenkresse wird in kleinen Kästchen mit der Erde angeboten und ist daher immer frisch bis zur (baldmöglichsten) Zubereitung.
Beim Kauf von Wasser- oder Brunnenkresse sollte man auf tiefgrüne Blätter und frisches Aussehen achten; gelbe Blätter sind zu vermeiden.

- Gartenkresse wird knapp über der Erde mit einer Schere abgeschnitten, gewaschen, verlesen und als Würzmittel für Salate oder als Garnierung verwendet.
- Wasserkresse ergibt einen exzellenten Salat.
- Brunnenkresse macht dank ihres feinen Retticharomas jedes Butterbrot zur Delikatesse.

Kresse ist bekannt für ihre A- und C-Vitamine sowie für ihren hohen Kalzium- und Eisengehalt. Als jodreichstes Kraut stärkt sie die Schilddrüse und beugt Müdigkeit vor. Besonders wertvoll sind die jungen Blätter; getrocknet verliert die Kresse alles.

Bei Erkältung und verstopfter Nase lösen die Senföle der Brunnenkresse den Schleim und beleben.


Petersilie

Eins für alles - das pfeffrig-frische Tausendsassa-Grün rundet Fleisch wie Fisch ab, Suppen, Saucen und Gemüse. Und zu allem Würzglück entkrampft, entbläht und entwässert es mit Apiol im ätherischen Öl - nicht nur im Essen, sondern auch als Tee.

Das Vitamin-Duo C und B stärkt die Abwehr und streichelt die Nerven. Mangan entgiftet die Leber, und reichlich Kalium entlastet das Herz. Und wussten Sie schon, dass getrocknete Petersilie im Dampfbad gegen fettige und unreine Haut hilft?


Pfefferminze

Prickelnder Genuss und i-Tüpfelchen auf Möhrengemüse und Fruchtsalaten, dazu ein Sanitätertalent für den gesamten Verdauungsapparat dank der ätherischen Öle Menthol und Menthon, das die Magen- und Darmmuskeln entkrampft.

Die Flavonoide im Duftkraut machen Schluss mit Gallenproblemen. Sie stärken den Gallefluss und tun so auch der Leber Gutes.

Pfefferminztee mit Honig ist ein echtes Zaubermittel gegen Schlafstörungen.


Schnittknoblauch

Intensiver als Schnittlauch, dezenter als Knoblauch - der Schalottengeschmack der flachen Halme setzt Fisch die Krone auf und verbessert ganz nebenbei die Nierenfunktion.

Nur wenn die Knospen noch geschlossen sind, ist der asiatische Bruder des Schnittlauchs ein Wirkwunder. Sein Vitamin-C-Gehalt im frischen Zustand ist eine willkommene Erkältungsbremse im Frühjahr.

Die duftenden Stengel verhindern bei Übelkeit das Erbrechen.


Schnittlauch

Der Würzexperte in Sachen Eierspeise enthält viel Vitamin C und blutbildendes Eisen - da hat die Frühjahrsmüdigkeit keine Chance!

Ihr scharfes Zwiebelaroma verdanken die saftigen Halme einem hohen Gehalt an Lauch- und Senfölen. Die regen die Verdauungssäfte an und steigern besonders die Fettverbrennung. Welch eine leckere Abnehmhilfe!

Bei einem leichten Kater am Morgen nach einer Feier macht Schnittlauch aus Übelkeit Appetit.


Thymian

Ein paar mitgegarte Zweige des aromatisch-scharfen Mittelmeerkrauts kitzeln das Beste aus Lamm und Geflügel und wecken - ob getrocknet oder frisch beigegeben - wohlig-warme Empfindungen im Bauch. Ätherische Öle wie Thymol und Carvacrol haben Doppelfunktionen, wirken erhitzt in Topf und Tee als Verdauungsturbos und desinfizierende Rachenschmeichler.

Glaubt man den Schotten, wehrt Thymiantee auch Alpträume ab.


Zitronenmelisse

Ihr feinherbes Zitronenaroma macht die Pflanze mit den rauen Blättchen zur Dessertkönigin, ihr Cocktail aus ätherischen Ölen zum sanften Stresslöser und Einschlaf-Experten.

Als Tee und Badezusatz in Sudform regt das erfrischend duftende Kraut einen kränkelnden Organismus an, weckt Lebensgeister und vertreibt trübes Treibgut aus Kopf und Gemüt.

Zerriebene frische Blättchen lindern juckende Mückenstiche.


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